Dornröschen in St. Ulrich

 

Mit großer Freude konnten wir Ende 2023 die Restaurierung der Orgel in der St. Ulrich Kirche in Haimar (Sehnde) abschließen.

Wie bei so vielen deutsch-romantischen Schicksalen hat auch dieses Instrument alles durchgemacht, was ungeliebte Klangbilder in den 1960er Jahren aushalten mussten: Ausbau der Streicherregister, Umsetzen der Grundstimmen, Einbau von Terzian & Co. Letztendlich führte das unstimmige Klangbild, gepaart mit mangelnder Pflege, dazu dass die Orgel immer unattraktiver wurde und durch eine elektronische Variante abgelöst wurde. Umso mehr freut es uns, dass die erste Arbeit des „Wachküssens“ dieser Königin der Ausbau der Lautsprecher war, die zwischenzeitlich im Inneren installiert worden waren. Neben den technischen Arbeiten an Windanlage, Traktur und Windladen wurde die ursprüngliche Disposition wieder hergestellt.

Diese scheint auf den ersten Blick gewöhnlich wie bei anderen Dorforgeln dieser Größe. Genauer hingehört und -geschaut sticht die Doppelflöte im HW heraus, die als doppellabiertes Gedeckt gebaut ist. Meistens steht an der Stelle eine Harmonieflöte. Im zweiten Manual ist an Stelle des oft disponierten Salizionals ein Gemshorn.

Im Pedal sorgt eine rekonstruierte Posaune mit Bechern aus Zink in voller Länge wieder für die nötige Gravität.

Wir danken der Kirchengemeinde Haimar ganz herzlich für das in uns gesetzte Vertrauen .

Disposition

Hauptwerk

Bordun 16´

Prinzipal 8´

Gambe 8´

Doppelflöte 8´

Octave 4´

Octave 2´

Mixtur III

Nebenwerk

Geigenprinzipal 8´

Liebl. Gedackt 8´

Gemshorn 8´

Gedact Flöte 4´

Pedal

Subbaß 16´

Prinzipalbaß 8´

Gedecktbaß 8´

Posaune 16´

Furtwängler & Hammer, erbaut 1886, mechanische Kegellade