Die St. Georg Kirche zu Calvörde ist ein stattlicher barocker Saalbau von 1700-1704 mit einem wuchtigem Turm, der 1729 an der Westseite ergänzt wurde. Die Orgel, von der trotz deren bewegter Geschichte noch heute Teile erhalten sind, wird 1742 vom Magdeburger Orgelbauer Christoph Treutmann II gebaut und 1787 von Johann Daniel Boden aus Helmstedt überarbeitet. 1836 muss das Musikinstrument von dessen Enkel August Boden generalüberholt werden, umfangreiche Reparaturen waren notwendig geworden und bereits 1847 wurde die Orgel erneut von A. Boden instandgesetzt und umdisponiert.

Kaum zehn Jahre später wird der Orgelbauer August Troch aus Neuhaldensleben mit einem Umbau beauftragt, der einem Neubau gleichkommt, in dem unter Verwendung des historischen Gehäuses und Teile des Pfeifenwerkes Treutmanns und Bodens zwei Seitenfelder angebaut werden und eine komplette Umdisponierung vorgenommen wird.
Anfang des 20. Jahrhunderts fallen weitere Teile des Originalpfeifenwerks Reparaturen und Umdisponierungen zum Opfer, 1917 werden die Prospektpfeifen für militärische Zwecke entnommen und 1933 durch Zinkpfeifen, die noch heute im Prospekt stehen, ersetzt.

Wir haben aktuell 2013 die technische Instandsetzung der Orgel vollendet, wobei die restaurierten Treutmann-Bälge aus 1742 wieder in die Windanlage eingebunden werden konnten. Der Erhalt der historischen Substanz und Bauteile, die durch massiven Schädlings- und Schimmelbefall bedroht waren, stand im Vordergrund. Eine klangliche Rückführung der Orgel ist einem zweiten Bauabschnitt vorbehalten.

Disposition

Hauptwerk

Prinzipal 16′
Prinzipal 8′
Bordun 8′
Gambe 8′
Hohlflöte 8′
Octave 4′
Quinte 3′(vacant)
Rohrflöte 4′
Octave 2′
Mixtur IV-f
Trompete 8′(vacant)

Hinterwerk

Geigenprincipal 8′
Aeoline 8′
Lieblich Gedackt 8′
Flöte 8′
Flöte amabile 4′
Prinzipal 4′
Octave 2′
Oboe 8′ (vacant)

Pedalwerk

Violon 16′
Subbass 16′
Oktavbass 8′
Coralbass 4′
Posaune 16′ (vacant)

Spielhilfen: Pedalkoppel HW-PD, Manualkoppel
3 Sperrventile, Calcant (vacant)